Abriss
Mit
dem
Sturm
auf
die
Bastille
und
der
darauffolgenden
Französischen
Revolution
im
Jahr
1789
wurde
der
Grundstein
zur
Veränderung
der
Staats-
und
Gesellschaftssysteme
in
der
westlichen
Welt
gelegt.
In
den
Jahren
danach
waren
die
Reformer
in
Frankreich
mit
der
Durchfechtung
des
neuen
Gedankenguts
beschäftigt,
ehe
sie
zum
Vorbild
aller
westlichen
bürgerlichen
Verfassungen
wurde.
Das
neue
Gedankengut
in
Europa
führte
zwischen
1792
und
1815
zu
den
Koalitions-
und
Revolutionskriegen,
in
deren
Wechselwirkungen
im
vermeintlichen
»Epochenjahr
1806«
das
Alte
Reich
erlosch.
Doch
nicht
allein
die
großen
Schlachten
der
»Schwellenzeit
um
1800«
und
der
territoriale
Druck
durch
die
siegreiche
Revolutionstruppen
konstatieren
das
Ende
des
Alten
Reichs.
Prägende
Ereignisse,
die
im
Rahmen
der
Arrondierungensbestrebungen
der
Nachfolger
des
Markgrafen
von
Ansbach
und
Bayreuth
in
den
Jahren
1792
bis
1796
stattfanden,
sollten
für
das
Alte
Reich
zum
»Point
of
no
return«
führen.
Die
Art
und
Weise
wie
Preußen
versuchte,
seine
nachbarlichen
Reichsritter,
Reichsstädte
und
fremdherrlichen
Unterthanen
zu
unterwerfen,
beschädigten
die
Grundsätze
der
Alten
Reichsverfassung
irreversibel.
Am
14.
Februar
1792
entzündet
sich
im
kleinen
württembergischen
Ort
Weiltingen
das
erste
Einzelstreichholz,
das
sich
zu
einem
lokalen
Großfeuer
entwickelte
und
das
die
Gemüter
im
ganzen
Reich
erhitzte.
Über
den
Vorfall
hätten
die
beteiligten
Regierungen
am
liebsten
den
Vorhang
des
Schweigens
fallen
lassen.
Aufgewiegelte
Nachbarn
verübten
aus
Treue
zur
ihren
Landesherrn
unverhältnismässige
»Thätlichkeiten«
aneinander.
Die
größtenteils
noch
aus
dem
Mittelalter
stammende
Gesetzgebung
war
der
umstrittenen
und
komplexen
Herrschaftsituation
am
Hesselberg
schonungslos
ausgeliefert.
Die
alten
Regeln
und
Gesetze
konnten
keine
klärenden
Antworten
mehr
auf
den
festgefahrenen
jahrhundertalten
Territorial-
und
Zuständigkeitszwist
im
wohl
»strittigsten
Dreieck«
Deutschlands
geben.
Die
aufgeheizte
Situation
an
der
Wörnitz
war
den
kontradiktionären
Umgebungsbedingungen
nicht
gewachsen,
so
dass
im
Sog
des
Weiltinger
Konflikts
Grundsatzfragen
der
alten
Reichsverfassung
zur
Landeshoheit
und
zur
exekutiven
Rechtsausübung
diskutiert
werden
mussten.
Bei
der
Aufarbeitung
der
»farheuse
affair
de
Wailtingen«
prallten
historische
Ansichten
und
neues
Gedankengut
dermassen
aneinander,
dass
an
deren
Reibflächen
genügend
Hitze
für
fundamentale
politische
Veränderungen
entstand.
Auf
Basis
von
vielfachen
neuen
Erkenntnissen
aus
der
jüngsten
Geschichtsforschung
und
der
Hinzuziehung
umfangreicher
historischer
Quellen
wird
in
diesem
Buch
der
Frage
nachgegangen,
welcher
Stellenwert
den
Weiltinger
Geschehnisse
in
der
Geschichte
zugestanden
werden
kann?
Waren
die
Ereignisse
im
Wörnitztal
womöglich
die
ersten
Axthiebe
am
alten
Reichsstamm?
Handelt
es
sich
bei
der
Auseindersetzung
gar
um
ein
»tipping point-Ereignis«?
Ausgehend
von
den
drei
lokalen
Kernereignissen
am
Weiltinger
Tor
werden
die
Vorgänge
in
einem
mehreren
Ebenen
umfassenden
Gesamtkontext
eingebunden.
Dazu
ist
es
nötig
zum
einen
die
Eigenheiten
oder
Besonderheiten
der
Antagonisten,
der
regionalen
und
lokalen
Entwicklung,
der
lokalterritorialen
Gegebenheiten
und
der
Verhältnisse
vor
Ort
zu
beleuchten.
Und
zum
andern
muss
der
Blick
auf
die
politische
Großwetterlage
gerichtet
werden.
Denn
ohne
die
Verquickung
der
lokalen
Verhältnisse
mit
zeitgenössischem
Denken,
althergebrachtem
Rechtsverständnis
und
neuen
politischen
Strömungen
wird
man
nicht
verstehen,
warum
gerade
die
doch
vielerorts
gleichen
Zutaten,
sich
ausgerechnet
im
Wörnitztal
zu
diesem
explosiven
Gebräu
verbanden.
Folgen
Sie
der
literarischen
Zeitreise
in
den
Winter
1791/1792
und
werden
Sie
Zeuge
einer
bewahrenswerten
wirklich vorgefallenen Begebenheit, die mit allen Elementen einer spannenden Story gespickt ist.
Autor
Dieter
Schuster
-
verheiratet,
2
Kinder,
Jahrgang
1970
-
studierte
Mechatronik
und
Industrial
Engineering
in
Aalen
und
Berlin.
1998
diplomierte
er
als
Ingenieur
und
2003
erwarb
er
den
Titel
Master
of
Science.
Das
Buch
„Preußen!
Bis
hierher
und
nicht
weiter!“
ist
das
erste
Buch
des
geschichtsinteressierten
Ingenieurs.
Im
Buch
verbindet
der
Autor
wissenschaftliches
Arbeiten
mit
geschichtlicher
Aufklärungsarbeit
und
versucht
mit
einer
Nuance
Belletristik
und
populärwissenschaftlichem
Schreibstil
historische
Inhalte
zu
vermitteln
und
zu
bewahren
mit
dem
Ziel
die
Distanz
zwischen
dem Inhalt und den Interessierten zu verringern.
Der
Autor
ist
ein
Nachkomme
des
Waldvogtes
zu
Tübingen
und
im
Schönbuch
Oseas
Knapp
(1564
-1626).
Nach
der
Entsendung
eines
in
herzoglichen
Diensten
stehenden
Familienmitglieds
im
18.
Jahrhundert
nach
Weiltingen
etablierte
sich
dort
ein
Strang
der
weitverzweigten
altwürttembergischen
Familie.
Durch
seine
Familie
kam
der
Autor
bereits in seiner Kindheit mit geschichtsrelevanten Themen in Kontakt.
Youtube links
Die Weiltinger Affäre des Jahres 1792 (16:27)
Kurzvorstellung
Vortrag anlässlich der Buchvorstellung:
Buchvorstellung
Rezension